Mehr Corona-Willkür in NRW

Mein Brief an das Gesundheitsamt NRW: Sehr geehrte Damen und Herren, Heute Morgen erfuhr ich in den Nachrichten (WDR5, Berliner Morgenpost), dass sich die Corona-Regeln in NRW (schon) wieder geändert hatten: Eine Booster-Impfung für mit J&J geimpfte zählt nun als “optimiert”. Da ich inzwischen keiner Quelle mehr ohne weiteres glaube, habe ich dies in der…

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Mein Brief an das Gesundheitsamt NRW:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Heute Morgen erfuhr ich in den Nachrichten (WDR5, Berliner Morgenpost), dass sich die Corona-Regeln in NRW (schon) wieder geändert hatten: Eine Booster-Impfung für mit J&J geimpfte zählt nun als “optimiert”. Da ich inzwischen keiner Quelle mehr ohne weiteres glaube, habe ich dies in der Coronaschutzverordnung vom 16.01.2022 nachgelesen, §2 (9). Vor einer Woche hat übrigens das NRW-Gesundheitsministerium auf WDR-Anfrage genau das Gegenteil gesagt! (Zu dem Zeitpunkt technisch korrekt, wäre aber nett gewesen uns zu warnen, dass sich das in ein paar Tagen ändern wird.)

Damit fällt für viele Personen, die versucht haben alles richtig zu machen, möglicherweise der “Plus”-Status (2G+) weg. Ich hatte gehofft, dass mit dem Regierungswechsel etwas mehr Kompetenz und weniger Willkür in die Corona-Lage kommt. Der heutige “Schnellschuss”, der noch nicht einmal bundesweit abgesprochen ist, zeigt leider deutlich, dass dies nicht der Fall ist.

Meine Bitte an Sie:

  • Bitte bundesweite Einheitlichkeit! Ja, die Lage ist überall unterschiedlich. Dennoch kann es doch nicht so schwer sein, einen Status wie “2G+” bundesweit einheitlich zu definieren!
  • Bitte diejenigen, die alles richtig machen, nicht bestrafen! Viel Verdruss entsteht dadurch, dass Menschen, die sich ernsthaft bemühen das Gefühl bekommen, bestraft zu werden. Um das heutige Beispiel zu nehmen: Die Regel macht sicher Sinn, aber wie wäre es mit einer Übergangszeit? Bspw. hätte die Regel heute angekündigt werden können, um aber erst später in Kraft zu treten. Genug Zeit, sich rechtzeitig Nachimpfen zu können. (Ja, die Verordnung berücksichtigt 90 Tage nach der letzten Impfung, das hilft aber nicht bei der Planung. Abgesehen davon ist der Anteil der J&J-Geimpften sowieso recht klein, wodurch der Nutzen in der aktuellen Welle gering sein sollte).
  • Und zuletzt: Bitte vorausschauend agieren. Viele der aktuellen Probleme haben wir, weil andauernd reagiert wird, statt proaktiv zu handeln. Israel ist ein gutes Beispiel, wie vorausschauendes, proaktives Handeln aussehen kann.

Mit Ihrer heutigen Ankündigung haben Sie den Querdenkern leider wieder eine Menge Munition gegeben – Glückwunsch!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michael Jastram

PS: Ich schreibe dies natürlich auch, da meine Familie und ich persönlich betroffen sind. Ich hätte damals lieber einen mRNA-Impfstoff gewählt, hätte dann aber länger warten müssen. Jetzt fühle ich mich ein bisschen ver*rscht.